Sagen wir es mal so: Eine gewisse Nähe zu NIRVANA lässt sich bei den Brooklynern SUPERBLOOM nicht so einfach von der Hand weisen. Warum jedoch fast 27 Jahre nach der letzten großen und wichtigen Grunge-Veröffentlichung eine Platte wie „Pollen“ so gut funktioniert, liegt daran, dass hier verdammt viel richtig gut gemacht wird. Das hier sind keine Songs von Fans für Fans der Band von Kurt Cobain. Es ist an der Zeit gewesen, den Spirit, die Verzweiflung, die Agonie und Angst um eine unbestimmte Zukunft wieder aufzuwecken. Dass das dann stellenweise sehr nach einer anderen Band klingt: geschenkt. Songs wie „Whatever“, „1994“ (!) oder „Muzzle“ sind schlichtweg stark. SUPERBLOOM bekommen es besonders gut hin, diese Atmosphäre und Energie über die gesamte Spielzeit von „Pollen“ aufrechtzuerhalten. Das Album ist wahrscheinlich mit das Spannendste, was New York im Moment zu bieten hat. Und das soll bei dieser popkulturellen Geschichte schon etwas Besonderes bedeuten. Jetzt wird es Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Und manchmal ist es ja auch nicht schlecht, wenn gute neue Musik Bock auf alte Platten macht.
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Manuel Stein
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #157 August/September 2021 und Sebastian Wahle
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Christian Biehl
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