Das sechste Album und dennoch haben SIM hierzulande noch nicht im Ansatz die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Laut dem Onlinelexikon mit dem großen W, spielen SIM einen Genremix aus Metalcore, Punk und Reggae. Wie kann man da nicht sofort an SKINDRED denken? Allerdings haben SKINDRED, meiner bescheidenen Meinung nach, schon länger kein wirklich passables Album mehr an den Start gebracht. Aber dafür haben wir ja jetzt SIM aus Japan. Richtig gehört, Japan. Die genannten Genres verbinden eigentlich erst mal weniger Assoziationen mit Japan. Aber das ist ja völlig egal. SIM sind dort bereits eine große Nummer. Der „Playdead“-Track „Red“ ist der Titelsong der Netflix-Anime-Serie „Kengan Ashura“. Und das völlig zu Recht. SIM, was übrigens für SILENCE IZ MINE steht, schaffen es nahezu mit Perfektion, einen frischen Sound zu kreieren. Dabei machen sie eigentlich nichts anders. So zusammengestellt ergeben die bekannten Versatzstücke jedoch etwas, das sich SKINDRED Fans schon länger gewünscht haben. Der Mix aus Cleangesang und Growls verleihen dem Sound von SIM zudem das gewisse Extra. Die vier Japaner wissen einfach, was sie da tun, und es macht wirklich Spaß, ihnen dabei zuzuhören. Auch wer mit Reggae nicht so viel anfangen kann, was übrigens auch auf mich zutrifft, kann hier beruhigt zugreifen. Denn was bei SIM ganz groß vorne draufsteht, ist Metal.
© by Fuze - Ausgabe #103 Dezember 2023 /Januar 2024 2023 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #102 Oktober/November 2023 und Andreas Regler