Hinter CARLO FASHION steckt ein Mensch namens Carl Oesterholt, dessen Zugang zur Musik eher mal ungewöhnlich ist. Hat man hier die ersten anstrengenden Minuten überwunden, strahlen die 16 Kompositionen (von Songs kann man wirklich nicht reden) eine erstaunliche Faszination aus, wirklich leicht konsumierbar sind sie dennoch nicht.
"Pieces For Acoustic Instruments And Synthesizers" erinnert stark an die Soundtracks von Michael Nyman, wobei Oesterholt gleichzeitig auch starke Weltmusik-Einflüsse in seine Stücke integriert, das kann geographisch gesehen alles sein, von Europa bis Afrika und Asien, was aber durchaus funktioniert.
Gerade durch die rhythmischen Aspekte erfahren die teils streng klassischen Kompositionen eine sinnvolle Auflockerung, die auch den eigentlichen Reiz dieser Platte ausmacht, ansonsten käme man sich vor wie bei einem Abschlusskonzert der örtlichen Musikhochschule.
Ansonsten regiert hier aber ebenfalls ein sehr atonaler Kompositionsstil, zu dessen Inspirationsquellen Stockhausen und John Cage gehören. Sollte man nicht bei der Hausarbeit hören!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Thomas Kerpen