Wir ignorieren es zwar manchmal, aber Italien hat eine florierende Musikszene, in der auch AMALIA BLOOM beheimatet sind. Das zweite Album der Emo-Hardcore-Band heißt „Picturesque“ und ist vor kurzem erschienen. Malerisch und eingebunden in verschiedene Geschichten besingt Sänger Tom darin das Leben in seiner Heimatstadt Vicenza. Das ist allerdings nicht so speziell, als dass man sich nicht in die geschilderten Gefühle hineinversetzen könnte. Denn was er erzählt, kennt wohl jeder, der in einer Kleinstadt aufgewachsen ist. Und von denen gibt es hier ja auch genug. Er beschreibt den Wunsch, die Stadt für etwas Größeres, für die Selbstverwirklichung zu verlassen. Und den daraus entstehenden Konflikt, dass man trotzdem durch Freunde, Familie und Erinnerungen an diesen Ort gebunden ist. Um die Gefühle zu beschreiben, bedient er sich der imaginären Geschichten anderer Personen. Und gerade das finde ich mal wieder erfrischend. Dazu kommt der recht abwechslungsreiche Sound der Band, der, offen gestanden, kein neues Kapitel in der Musikgeschichte aufschlägt. Aber hey, das muss ja auch nicht immer sein. Statt mit AMALIA BLOOM eine Band zu entdecken, die etwas komplett Neues macht, wird man dafür auf ihrem Album bei jedem Hördurchgang neue Twists entdecken, die das Album hörenswert machen.
© by Fuze - Ausgabe #95 August/September 2022 und Britt Meißner
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© by Fuze - Ausgabe #95 August/September 2022 und Britt Meißner
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