Hinter P.G. Six verbirgt sich der New Yorker Singer/Songwriter Patrick Gubler, der noch bei TOWER RECORDINGS mitspielt, die mir aber trotz einer Handvoll Releases bisher noch nicht untergekommen sind.
"Slightly Sorry" ist sein viertes Album unter diesem Namen und eine liebevolle Verbeugung vor dem countrylastigen Folkrock der 60er in Gestalt von Bands wie den BYRDS und BUFFALO SPRINGFIELD oder den eher minimalistischen Klängen eines Jackson C.
Frank, einer der zu Unrecht untergegangen Folksänger dieser Zeit. Eine famose Platte, die nach einem schönen instrumentalen Intro mit Bluegrass-Einflüssen mit dem sechsminütigen "The Dance" bereits einen vorzeitigen Höhepunkt besitzt, der an die frühen Klassiker von Neil Young erinnert und mit seinen dezenten Pop-Einflüssen und dem eleganten Orgelspiel von Gubler kaum noch zu toppen ist.
Wobei einem auch ein extrem reduzierter Song wie "The end of winter" mit dem Gesang von Helen Rush auf eine ganz andere Art regelrecht unter die Haut kriecht. Gubler gelingt auf "Slightly Sorry" eine wirklich großartige Mischung aus plakativerem, eingängigem Roger McGuinn-Songwriting mit gewissen Syd Barrett-Einflüssen und elegischen Folk-Klängen, die aber mehr als nur Hommage oder reines Zitat sind, sondern von dessen großem Talent zeugen, und der sich damit auch locker in eine Reihe mit Geistesverwandten wie Wild Oldham, Bill Callahan, Chan Marshall oder John Darnielle stellen kann.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #170 Oktober/November 2023 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #70 Februar/März 2007 und Thomas Kerpen