Eine hohe Kalauerdichte zeichnet auch das dritte Werk der DINNER LADIES aus Liverpool aus. Pop-Punk und Comedy, die Pole liegen nicht zu weit auseinander. Pete und seine Ladys jedoch gehen stets mit einem fast schon aufdringlichen Augenzwinkern zu Werke.
„Dead’s not Punk“ schmettern sie, dabei scheppert ihr leicht monotoner Post-Punk mit Pop-Tendenzen nicht unähnlich wie einst DESPERATE BICYCLES, FALL, MEKONS, und selbst ein wenig CAMPER VAN BEETHOVEN schwingt mit.
Wenn die Bläsersektion dann bei einigen Songs aushilft, klingen sie sogar beinahe ein bisschen nach den DEXYS. Dass Pete, Gabrielle und Marigoldy zu sehr auf den Niedlichkeitsbonus schielen, hoffe ich nicht, mit „I Heart Here“ jedenfalls bringen sie eine gut ausgewogene Mischung aus Unsinn, Sinn und tollen, wenn auch verschrobenen Pop-Songs voller Abgründigkeiten, die völlig zu Recht Fragen aufwerfen, wie etwa „Can a boy be a dinner lady?“.
Eine Nummer wie „I spy for the DIY“ jedenfalls könnte ich mir gut auf einem alten John-Peel-Tape vorstellen, direkt nach HALF MAN HALF BISCUIT mit „I was a teenage armchair Honved fan“.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Gereon Helmer