PETE BENTHAM & THE DINNER LADIES

Hip Potater

Man würde sie gerne nachlesen, die Texte von Pete Bentham und seinen Dinner Ladies – gemeint ist damit die Backing-Band des Liverpoolers, die wiederum nur zu zwei Dritteln weiblich ist. Lesen würde man die Texte deshalb gerne, weil das, was man heraushört, sehr engagiert klingt und auf den ersten Blick nicht zur Musik passt.

Die ist nämlich zum einen nicht das, was sich beim Gedanken an Liverpool aufdrängt, andererseits aber auch so erdig und klassisch, dass rebellische, politische Texte mit Punk-Duktus nicht so recht zu passen scheinen.

Bentham und Co. schaffen es, sich von allen Genrekonventionen zu lösen und Pubrock mit der Tanzmusik von Holly Golightly zu verbinden, Chuck Berry und Punkrock zu kombinieren, Saxophon und Klarinette einzubinden, eine entschärfte Version von THE FALL in Richtung KINGS OF NUTHIN’ zu lenken, mit einem kleinen Schlenker Richtung TOY DOLLS, und dabei dann doch nie wie eine der hier erwähnten Bands/Musiker zu klingen.

„Hip Potater“ ist ein freundliches, fröhliches, entspanntes, ungewöhnliches, höchst unterhaltsames Album mit Message („Technology is your friend“), wie gemacht für familiäre Kneipenkonzerte.