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KAFVKA

Paroli

Verflixtes achtes Jahr, drittes Album, noch mehr Widerstand. „Paroli“ klingt voller, drückender und macht noch mehr Ansage als der Vorgänger „2084“. Ab „Prolog“ wird deutlich, dass KAFVKA beim Sound ordentlich eine Schippe draufgelegt haben. Die 13 Songs wirken, und eigentlich überrascht das, da KAFVKA per se ihr Herz und ihre Vorstellungen auf der Zunge tragen, noch ehrlicher, anklagender und herausfordernder. Die inhaltliche Marschroute wird vom Titeltrack vorgegeben („Bist du nicht gegen rechts, halt die Fresse“), durch Features (Sookee, Roger Rekless) unterstrichen und vollendet durch eine pfiffige, zeitgemäße Neuinterpretation des DIE ÄRZTE-Klassikers „Schrei nach Liebe“. KAFVKA verorten sich zwischen verschiedenen Hintergründen und ihre Songs zwischen (T)Rap und Rock. So erinnert „Paroli“ letztlich eher an Disarstar als an BODY COUNT oder RAGE AGAINST THE MACHINE. Das Schöne daran: Es steht den Berlinern verdammt gut, solch eine Albumdynamik bieten viele neue, moderne Bands nicht an. Kein Song wirkt zu lang, klingt gleich oder bedient sich derselben Presets. Albumtitel und Musik markieren eine noch klarere Positionierung gegen gesellschaftliche Missstände sowie für Diversität und Menschlichkeit. Eine vierköpfige Band tritt los, was hoffentlich ein deutlich größeres Kollektiv fortführt.