Es sind Kampfpreise, mit denen die Majors ihre Kataloge mittels solcher Zusammenstellungen wie der „Original Album Series“ zum wiederholten Male ausschlachten, die Lieblosigkeit der Aufmachung und die Willkür bei der Albenauswahl lassen als Zielgruppe aber bloß auf Grabbeltischdurchwühler schließen.
Einen Musiksammler kann man mit so etwas kaum schlimmer beleidigen und einem Downloader nicht erklären, wo hier der Mehrwert gegenüber der „nackten“ Musik als Datei liegen soll – den Nichtbezahlern unter diesen schon gar nicht.
Mit „Shades Of God“ (1992), „Icon“ (1993) und „Draconian Times“ (1995) ist hier zwar der Karrierehöhepunkt von PARADISE LOST versammelt, die diesen aber die erst den Weg ebnenden ersten beiden Alben „Lost Paradise“ (1990) und „Gothic“ (1991) fehlen – letzteres hat dem, zusammen mit MY DYING BRIDE und ANATHEMA geprägten und später ordentlich peinlichen Genre Gothic Metal immerhin den Namen gegeben – die nicht mehr so essentiellen Nachfolger ab Mitte der Neunziger sind ebenfalls nicht dabei.
Etwaige Neuauflagen des Debüts und von „Gothic“ behalten sich Peaceville Records natürlich selbst vor, eine gewisse Ironie hat es deshalb, wenn die hier vertretenen Alben, damals vom britischen, mittlerweile von Sony verschluckten, Label Music For Nations veröffentlicht, als Pseudo-Vinyl-Replicas im Look der 2010er LP-Reissues von Peaceville vorliegen – mit deren Logo.
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Manuel Stein
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