OSTRACA sind mit ihrem zweiten Longplayer nun für Europa auf dem deutschen Label I.Corrupt gelandet, ansonsten hat sich nicht allzu viel geändert. Der Sound ist nach wie vor irgendwo zwischen ORCHID, PORTRAITS OF PAST und SAETIA zu verorten, die Hälfte der sechs Songs sind kurz und knackig, die anderen drei etwas länger und ausladender.
Gerade auf etwas größere Distanz können die Jungs aus Richmond, VA ihr Potenzial besser ausspielen, zumal sie, besser als viele Genrekollegen, die Übergänge zwischen den ruhigen Sequenzen und den Lärmorgien sehr gekonnt herleiten.
Textlich bewegt man sich, wie sollte es auch anders sein, im reflexiv-persönlich-emotionalen Bereich. Wie schon bei der Split-12“ mit FLESH BORN sticht wieder das Artwork heraus. „Last“ ist in einem marmorierten Graublau gehalten, lediglich ein handgezeichneter Engel ist zu sehen, der eine von unten greifende Hand hält.
Weniger ist in diesem Falle viel mehr. Screamo-Fans jedenfalls werden auch an dieser Veröffentlichung von OSTRACA ihre Freude haben, den Rest aber werden sie damit aber nicht überzeugen können – wollen sie auch gar nicht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #142 Februar/März 2019 und Julius Lensch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #134 Oktober/November 2017 und Peter Wingertsches