Der australische Multi-Instrumentalist Oren Ambarchi ist ein sehr umtriebiger und produktiver Mensch (2016 waren es fünf Veröffentlichungen), dementsprechend heterogen ist sein Output, der meist in experimentellen Drone-Ambient-Gefilden zu Hause ist.
„Hubris“ (was eine extreme Form der Selbstüberschätzung oder auch des Hochmuts bezeichnet) gehört definitiv zu seinen spannenderen Arbeiten. Darauf enthalten sind drei Kompositionen. Die Mittlere ist allerdings nur knapp zwei Minuten lang und unterscheidet sich mit ihren reduzierten folkig-jazzigen Gitarrenklängen auch musikalisch deutlich von den beiden anderen Stücken mit knapp 22 und 17 Minuten.
Denn Ambarchi produziert hier ansonsten recht experimentelle technoide Klänge mit treibendem monotonen Rhythmus (bei Stück 3 mit echtem Schlagzeuger), die mit minimalen Veränderungen bei Sound und Beats auskommen und möglicherweise gerade deswegen eine interessante hypnotische Qualität entwickeln.
Nicht zuletzt das dominante analoge Feeling von Ambarchis Synthie-Loops sorgt dafür, dass man sich an die TANGERINE DREAM der späten Siebziger und frühen Achtziger erinnert fühlt und die stark davon beeinflussten Soundtracks von John Carpenter.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #146 Oktober/November 2019 und Henrik Beeke