GHOST

Opus Eponymous

Seit vor etwa zwei Jahren die Holländer THE DEVIL’S BLOOD mit ihrer Symbiose von Hard Rock und Okkultismus bekannt wurden, treten mehr und mehr Bands in Erscheinung, die eine ähnliche Sichtweise auf satanische Inhalte an den Tag legen.

Und so treten auch die Schweden GHOST mit einer entsprechenden Ästhetik auf, die sie in eine Mixtur aus erdigem Hard Rock, Seventies-Pop und einem Schuss Metal gekleidet haben, welche hinsichtlich Arrangements und des Gesangs früheren MERCYFUL FATE-Werken mehr als nur Tribut zollt.

Dabei überzeugen Songs wie „Ritual“, „Elizabeth“ oder „Death knell“ durch unwiderstehliche Hooks und im positiven Sinne unfassbar klebrigen Melodien, die sofort im Ohr hängen bleiben. Zudem bietet „Opus Eponymous“ („namengebendes Werk“) einen wundervoll warmen Klang, der jedem einzelnen Instrument einen mehr als angemessenen Raum zur Entfaltung bietet und dabei aufzeigt, wie schrecklich steril und überproduziert ein Gros heutiger Veröffentlichung ist.

Nicht unerwähnt bleiben sollte die Tatsache, dass GHOST ihre Musik für sich alleine stehen lassen und sich als Personen gänzlich zurückhalten, was sich live in entsprechenden Kostümen (Mönchsroben mit tief in die Gesichter gezogenen Kapuzen beziehungsweise ein Bischofsgewand und ein bis zur Unkenntlichkeit geschminktes Gesicht) und auf den Tonträgern durch das nicht abdrucken der jeweiligen Namen der beteiligten Musiker im Booklet darstellt, auch wenn man inzwischen weiß, dass hier wohl auch ehemalige REPUGNANT-Mitglieder am Werk sind.

Für manch einen mag das Kasperletheater sein, was jedoch zählt, sieht man letztlich unterm Strich, nämlich eine der besten Platten, die in den letzten Monaten, wenn nicht sogar Jahren den Weg in meine Anlage gefunden hat.

Großartig!