OOZING WOUND

Retrash

Hier also eine Band, die in den Linernotes „everyone who is not you because we hate you“ dankt. Aha, okay. Danke. Und wer hat sich eigentlich dieses behämmerte Achtziger-Jahre-Grindcore-Artwork aus den zugeklecksten Fingern gesogen? Wie lahm ist es eigentlich, Texte wie „New York bands, they ain’t your friends / They just want your cocaine“ zu kreischen? Oder Bierdosenstechwettbewerbe für das Musikvideo von „Call your guy“ zu veranstalten? Die Musik, noch so ein Aufreger! Machen die nun viel zu schnell gespielten, trashig-thrashigen Rock mit Hardcore-Anleihen oder ist das Hardcore mit rockistischer Kante? Das mit weitem, weitem Abstand nervigste an OOZING WOUND, diesem ausgesprochen pseudo-rüpelhaften Trio aus Chicago, ist definitiv, dass ihr Debütalbum so scharf, dreckig und rotzig daherkommt, dass jeglicher Hass auf die Band völlig unangebracht wäre.

Es kickt und klatscht mit jedem fetten Riff und gnadenlos geprügeltem Drumlauf, jeder gekrischenen Beleidigung. Was bleibt also anderes übrig, als Feuer mit Feuer und also Obszönität mit Obszönität zu vergelten: Fickt euch, OOZING WOUND! Ich bin ein ganz klein wenig verliebt in euch, ganz gleich wie lächerlich ihr seid und ob ihr mich hasst.

Der einzige Trost: Das alles wird sich schnell wieder abnutzen.