„Das alles wird sich schnell wieder abnutzen“, prognostizierte Kollege Cornils Ende 2013 zum Debüt der Band aus Chicago, das den programmatischen Namen „Retrash“ trägt. Zitieren, bis der Arzt kommt, war da angesagt, und so flach der Spruch ist, so – bewusst! – klischeehaft gingen Zack Weil, Kyle Reynold und Kevin Cribbin auch vor.
Das Spiel ist also mal wieder, einen altbekannten Musikstil – in diesem Falle zu großen Teilen Achtziger-Thrash – mit ironischem Grinsen im Gesicht und einer Mischung aus Respektlosigkeit einerseits und Wissen um die Trademarks des Sounds andererseits durch den Zitier-Fleischwolf zu drehen.
Das Ergebnis ist nichts für Menschen, die schon MUNICIPAL WASTE und Co. für neumodischen Mist halten und lieber ihre alten Scheiben immer und immer wieder spielen. Wer aber beispielsweise den kunstvollen Lärmrock der MELVINS liebt und deren Umgang mit Rockmusik, wer dazu klassischen Thrash Metal mag und eine Kombination aus beidem nicht für Ketzerei hält, der dürfte wie ich seinen Spaß an „Earth Suck“ haben.
Machen wir uns nichts vor, so geil das originalgetreue Nachkaspern auch ist, das viele Bands im Zuge des Thrash-Revivals veranstalten, an die Klassiker kommen sie doch nicht ran, und da gefällt mir der Ansatz von OOZING WOUND einfach besser.
Kein Wunder, dass die Band auf Thrill Jockey ist, für ein „echtes“ Metallabel sind sie vielleicht nicht „true“ genug.
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