GRAVEYARD

One With The Dead

Sollte Nicke Andersson wegen allmählichen Wegfalls der HELLACOPTERS-Tantiemen das Geld ausgehen. wäre er gut damit beraten, GRAVEYARD zu verklagen. Jeder Richter würde ihm beipflichten, dass die Spanier Anderssons ehemalige Band ENTOMBED nicht bloß als Orientierungshilfe benutzen, sondern streckenweise schamlos kopieren.

Sei es der Sound, die Riffs, die Arrangements oder der Gesang: „One With The Dead“ klingt so unverschämt nach „Left Hand Path“, GRAVEYARD hätten ungefähr soviel Chancen, die Originale ihrer Songs zu leugnen, wie Boris Becker die Vaterschaft des kleinen Mädchens, das tragischerweise wie ihm aus dem Gesicht geschnitten aussieht.

Allerdings dürfte Andersson doch eher geschmeichelt sein ob soviel Verehrung, die zwar eine der unoriginellsten, dafür aber erfrischendsten und unterhaltsamsten Death-Metal-Platten der letzten Jahre hervorgebracht hat.

Zudem könnte sich GRAVEYARDs Verteidigung auf kleine Abweichungen vom Original berufen, wie ein zweistimmiges Maidenesques Gitarren-Lead, eine Temporeduzierung auf die Geschwindigkeit eines BOLT THROWER-Panzers oder eine wunderbar umgesetzte Version des CANDLEMASS-Klassikers „A Tale Of Creation“.