Mike, Jason und Tyler aus Buffalo, NY sind ON THE CINDER. „Heavy Handed“ ist ihr drittes Album, nach „The Fight Against Ourselves“ (2016) und „Lamplighter“ (2019). In DIY-Manier haben sie alle selbst veröffentlicht, alle bewusst auf Vinyl (hier: himbeerrot). Und mit Flower House hat Jason auch noch ein eigenes Studio am Start. „Heavy Handed“ ist eine dieser Platten, mit der man sich schnell anfreundet: Die fünf Songs der ersten Seite sind noch nicht vorbei, da kommen sie einem schon vor wie alte Freunde. Ich höre hier DAG NASTY und DOWN BY LAW, STRIKE ANYWHERE und SAMIAM, H2O und DESCENDENTS, und damit ist klar, dass wir uns bei so viel Sinn für bissige Gitarrenarbeit, schmissige Refrains, hymnische Melodien und charakteristische Stop-and-Go-Parts eindeutig in den 1990ern bewegen. Wer bei Buffalo, NY an bekanntere Hardcore-Bands von da denkt ... keine davon taugt meiner Meinung nach als lokale Referenz. Die Texte liegen auf einem handgeletterten Insert bei und lohnen die Lektüre: Kein Blabla, sondern Beobachtungen und Reflexionen, die etwa in „Bravest new face“ oder „Smells like American Spirit“ ganz schön intensiv sind. Eine rundum sympathische Band, die wirklich (mehr) Aufmerksamkeit verdient hat. Apropos: 2025 wollen ON THE CINDER, die festgestellt haben, dass sie überdurchschnittlich viel aus Deutschland gestreamt werden, in Europa auf Tour gehen – wer in der Hinsicht aktiv werden will, kann sich ja mal bei ihnen melden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #175 August/September 2024 und Joachim Hiller