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DEFTONES

Ohms

„Ohms“ versprüht ab dem ersten Track den typischen DEFTONES-Charme. Schon der Opener „Genesis“ ist eine Besinnung auf alte Stärken: schwebende Riffs, kurze Wutausbrüche und der hypnotische Groove. Dabei immer langsam, aber heavy. Der perfekte DEFTONES-Song eben. Große neue Ideen gibt es erst einmal nicht, dafür aber genau das, was die letzten Jahre etwas gefehlt hat: DEFTONES in Reinkultur. Das Intro zu „Ceremony“ zieht dann weiter in das Album. Das Tempo wird etwas gedrosselt und wieder spielt die Band mit laut und leise und der einzigartigen Stimme Chino Morenos. Es ist ein Fest, dieser Band zuzuhören. Terry Date scheint hier den so heißgeliebten und seit „White Pony“ perfektionierten Sound der Gruppe herauszukitzeln und zu fördern. „Ohms“ entwickelt einen unglaublichen Sog und entfaltet sich vor allem als wirkliches Album. Wer es schafft, die zehn Songs an einem Stück zu genießen, wird belohnt. „Ohms“ besticht durch eine Atmosphäre, die in dem Song „Pompeji“ gipfelt und sich wie ein roter Faden durch das Album zieht. Mit Terry Date scheinen die DEFTONES den Produzenten gefunden zu haben, der das Beste und rohste aus ihrem Sound herausmeißelt. Ein Match made in heaven möchte man sagen und gleichzeitig ist man froh, dass diese Zusammenarbeit wieder ähnlich interessante Früchte trägt wie zu Beginn der Bandgeschichte. „Ohms“ erreicht nicht ganz das Niveau und die unbändige Energie von „White Pony“ oder „Deftones“, es ist aber ein wichtiger und guter Schritt hin in die richtige Richtung und vor allem ein Zeichen, dass die DEFTONES noch lange nicht am Ende sind. Vor allem sind sie nämlich eines: auch 25 Jahre nach „Adrenaline“ immer noch wirklich relevant.