Gut, ich geb´s ja zu. Ich liebe diese Band, aber während mich "Second Hand" wirklich total umgehauen hat, was ja mittlerweile aufgrund steigender Musikübersättigung nicht mehr so oft vorkommt, bin ich von "Off The Clock" etwas enttäuscht.
Natürlich ist es nicht einfach, das Material von "Second Hand" zu toppen, keine Frage, es fällt mir nur extrem bei der A-Seite von "Off The Clock" auf, dass diese drei Nummern für meine Verhältnisse trotz der lockeren Spielweise dieser phantastischen Musiker doch sehr melancholisch und dadurch etwas träge wirken.
Während das Songmaterial auf Seite A einem Studio aufgenommen wurde, handelt es sich bei den weiteren drei Stücken auf der B-Seite um Liveaufnahmen, die jedoch im ersten Moment alles andere als "live" erkennbar sind, denn die Qualität dieser Aufnahmen sind phantastisch.
"Jet Lag" wurde übrigens im Kassablanca in Jena August 1999 mitgeschnitten. Das Songmaterial auf der B-Seite ist um einiges temporeicher, energischer und kraftvoller, was jedoch vielleicht auch an der Tatsache liegen mag, da es sich schlicht und einfach um Liveaufnahmen handelt und in der Regel spielen 99% der Bands die Nummern schneller als auf Platte.
Alles in allem sind die Songs musikalisch von explosivstem Niveau mit einem richtigen Schuss Jazz, der diese instrumentalen Interpretationen des EASTERN STANDARD TIME-Ska so unerreichbar einzigartig gestaltet.
Zugegeben, "Second Hand" bleibt für mich eine der besten zehn Ska-Scheiben und "Off The Clock" können diesem Album nicht ganz das Wasser reichen, aber dennoch bleiben EASTERN STANDARD TIME eine meiner Lieblingsbands im immer weiter ausufernden Ska-Sektor.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Simon Brunner
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Simon Brunner