Das hat aber gedauert. Eigentlich war "Holy Armour ..." schon für März oder April dieses Jahres geplant gewesen. Die als Appetitanreger gedachte EP "Hallowed Be Thy Army" hat auch schon über ein Jahr auf dem Buckel.
Alle drei Songs dieses Formats befinden sich nun auch auf dem Longplayer und damit leider auch eine gegenüber dem Debütalbum neue musikalische Ausrichtung. Punk- oder Hardcore-Einflüsse sind kaum noch auszumachen, dafür gibt es mehr auf die Glocke und allerhand technische Spielereien, von denen die Größte wahrscheinlich das transzendentale Organ Jaz Colemans ist.
Der war sich nicht zu fein, seinen Epigonen bei dem ein oder anderen Song auszuhelfen. Somit klingen OCTOBER FILE noch mehr nach ihren Vorbildern KILLING JOKE, allerdings eher nach deren Spätphase.
"Holy Armour ..." mangelt es dabei nicht an guten Songs, sondern an Seele. Brachialität und musikalische Finesse können dieses Manko nicht wettmachen. Im Gegenteil: bisweilen klingen die Songs genauso kalt und präzise wie die Kriegsmaschinerie, die OCTOBER FILE in diesen besingen.
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