Sie sind immer fieser, lauter und härter geworden über die Jahre, die Engländer OCTOBER FILE. Der Hardcore-Einfluss, der auf den frühen Platten noch prägend war, ist einer metallischen Härte gewichen, die aber nach wie vor durch eine gewisse bombastische Goth-Komponente ergänzt wird.
Elemente von BIG BLACK und MELVINS stoßen so auf die bekannte scharfe, metallische KILLING JOKE-Kante, die jene Band in den Neunzigern ausmachte, und natürlich den akkuraten treibenden Sound der frühen PRONG.
Markant sind hier der düster blubbernde Bass, dass ungewohnte, teils tribalistisch anmutende Drumming und der heisere, düstere Brüllgesang von Ben Hollyer. Mit einer Spielzeit von knapp zwei Stunden ist das Album eine sehr mächtige Angelegenheit, und was immer an guter Laune vor dem Hören vorhanden war, es dürfte nach über 110 Minuten Wut und dunklen Gedanken gewichen sein.
Justin Broadrick hat übrigens auch seine Finger im Spiel gehabt: einer der Songs wurde von ihm produziert, was als Verweis seitens der Band auf weitere Einflüsse gewertet werden kann. Eine Band, die es einem nicht leicht macht, die intensive Beschäftigung erfordert, aber dann immer mehr fasziniert, sitzt sie doch zwischen vielen Stühlen und pflegt eine musikalischen Extremismus, der in dieser Form dieser Tage nicht mehr viele andere Anhänger aufweisen kann.
Bemerkenswert schönes Artwork!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Ingo Rothkehl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Ingo Rothkehl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Ingo Rothkehl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #63 Dezember 2005/Januar 2006 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Joachim Hiller