Eigentlich dürfte es wenig überraschen, was dabei rauskommt, wenn sich gestandene Musiker von NECROPHAGIST und PESTILENCE zusammentun: Geboten wird technischer Death Metal auf höchst anspruchsvollem, progressivem Niveau.
Im Gegensatz zu den ehemaligen Kollegen von NECROPHAGIST geht man hier wesentlich melodiebezogener zur Sache und verrennt sich nicht im selbstverliebten Saitengewichse. Man hört sofort, dass man es hier nicht mit irgendwelchen Death-Metal-Instrumentalisten zu tun hat, sondern mit haushoch überlegenen Musikern, die ihr Metier ausgesprochen gut verstehen.
„Cosmogenesis" überrascht mit wohldosierter Härte, die zum feuchtfröhlichen Haareschütteln einlädt, und gleichzeitig experimentellen Klängen, die zum mehrmaligen Hören animieren. Insbesondere die etwas spacigen Klänge, gepaart mit dem Wechsel von grunzenden und cleanen Vokalen, lockern die Kompositionen erfreulicherweise auf.
Auch wenn die Gitarren hörbar den Gesamtsound dominieren, nehmen die Basslinien eine überaus tragende Rolle ein, dank der äußerst transparenten Produktion, welche bei solch einem höchst progressiven Stück Death Metals äußerst wichtig ist.
Natürlich bewegt man sich auf dem zweiten Album noch hörbar in der Nachbarschaft von NECROPHAGIST und CYNIC, doch OBSCURA gewollte Kopiererei oder fehlende Eigenständigkeit zu attestieren, wäre vermessen.
OBSCURA müssen sich nicht hinter ihren Genrekollegen verstecken, viel mehr spielt man in der gleichen Liga und kann durch eigenwillige Instrumentierung vollends überzeugen. Wer sowohl auf technischen als auch auf melodischen Metal mit hartem Anschlag steht, wird an diesem Album nicht vorbeikommen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #124 Februar/März 2016 und Jens Kirsch
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