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NUDISTS

Nuder Than Nuder Than Nude

Warum bekomme ich eigentlich regelmäßig Reviewplatten, bei denen man erste einmal nachdenken muss, um das irgendwie einzuordnen und verständlich rüberzubringen? Kann ich Oi! besprechen? Oi! ist einfach, das kann ich auch vor dem ersten Kaffee. Oder Reissues alter Kamellen, die ich schon hundertmal gehört habe? Gut, dann eben nicht, wäre ja auch langweilig. Die LP der Australier, die hier wahrscheinlich keine Sau kennt, ist ein Repress der Prä-Corona-Auflage, die sich offenbar trotzdem verkauft hat, diesmal in augenschädlichem Neon-Pink. Oh Gott, einerseits ist das hochgenial, was die Aussies hier abliefern, andererseits so haarscharf an „cheesy“ (ich sage nur: „schoo-be-doo-be-doo-wop“) vorbei, dass es auch schiefgehen kann. Proto-Wave-Punk-Grunge von Leuten, die natürlich genau wissen, was sie da machen. Mit einem gereiften Blick, den wir natürlich alle haben, ist das ein großer, tiefenentspannter Spaß durch bekanntes Terrain, einfach mal so, weil wir es können. Von der Intention her ähnlich wie die großartige erste AUTOGRAMM-Platte, nur musikalisch der Acker nebenan. Minimale Dada-Texte, die musikalisch von Song zu Song in ein anderes Kleinbeet pendeln. Natürlich kann das was, sonst wär’s ja nicht witzig.