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PHOXJAW

Notverynicecream

Witziger Albumtitel, haha. Die Band aus Bristol liebt es auch auf ihrem zweiten Longplayer, mit dem Verdacht zu spielen, ob sie das alles nicht so richtig ernst meint. Letztendlich können ein paar Nonsens-Zeilen oder eine alberne Stimme aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sehr viel ernsthafte Arbeit in „Notverynicecream“ geflossen ist, sowohl was die Kompositionen betrifft als auch bei der überaus wuchtigen Produktion. In Kombination füttert alles den Eindruck, es mit völlig wahnsinnigen, saucoolen Rockern zu tun zu haben – ein Traum-Image für eine Jungs-Band mit Gitarren, möchte man doch sagen. Dass bei den schrägen Typen keine reinen Pop-Songs entstehen, sollte klar sein, trotzdem haben PHOXJAW aber Hits für alle Weirdos im Gepäck. Nach dem Intro-Track folgt mit „Apples“, „Icecreamwitch“ und „Sungazer“ ein Hattrick toller Songs, die alle auf ihre ganz eigene Art Anlass für Freude geben. Auch danach liefern die Briten verlässlich ab. „Notverynicecream“ lebt von einer permanenten Laut/leise- sowie Stop-and-Go-Dynamik, die herausfordert und nicht für jeden ist, aber definitiv ihre Liebhaber hat und noch viele mehr finden wird. PHOXJAW bestechen durch ein hohes Maß an Eigenständigkeit, während viele andere es vorziehen, in Gleichförmigkeit zu versinken.