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NO°RD

Böse Wetter

Mit „Böse Wetter“ veröffentlichen NO°RD aus Münster und Dortmund-Nord ihr drittes und meiner bescheidenen Meinung nach auch ihr bisher bestes Album. Schon immer konnte die Band mit außergewöhnlichen, starken und nicht zuletzt sehr komplexen Songtexten glänzen. Im Rahmen eines sperrigen Punksongs sind solch kryptische Zeilen nicht unbedingt zugänglich und landen darum nicht auf Anhieb als neues Lieblingslied im Herzen. Dennoch konnten NO°RD den einen oder anderen Hit auf ihren vorherigen Alben „Dahinter die Festung“ und „Paläste“ unterbringen. Die Dichte an hitverdächtigen Melodien fällt diesmal allerdings erfreulicherweise höher aus. So unter anderem der schöne Song „Wir“ oder auch „London“. Es wird „Böse Wetter“ aber nicht gerecht, nur nach den großen Melodien zu suchen und dabei womöglich einen spannenden Track wie „Prozess“ zu ignorieren. Es lohnt sich, mehr als einen Durchlauf der Platte zu wagen und das Tragische, Schöne und Spannende hinter der Sperrigkeit zu entdecken. Was NO°RD bei ihrer dritten Platte vor allem anderen auszeichnet, ist ein eigenständigeres Songwriting. Eines, das sich stärker von Genrebuddies wie DUESENJAEGER abzuheben weiß und zumindest musikalisch eher in Richtung amerikanischer Punkbands strebt.