So was muss man einem doch sagen, als Nicht-Ostkind weiß man so was nicht: Suralin war das Fimo der DDR, eine härtbare Knetmasse, wobei Fimo nett klingt und Suralin nach Chemieunfall. 25 Jahre nach der Wiedervereinigung hat sich das geändert: SURALIN ist eine Band, lange schon („No Star“ ist das dritte Album), und klingt sehr wohl nett, oder nein, besser: super! Die Band aus Chemnitz wird sich in diesem Leben nicht mehr vom ewigen SONIC YOUTH-Vergleich lösen können, aber schätzungsweise will sie das auch nicht, warum auch? Nachdem das Original verblichen ist, muss sich ja jemand um diesen speziellen, knarzigen Sound kümmern, diese noisigen Gitarren, gepaart mit samtigen Vocals.
Alle zehn Songs auf „No Star“ sind sorgsam ausgeführte Post-Punk-Unikate, exzellent produziert und aufgenommen, die mit jedem weiteren Hördurchlauf mehr Details und Feinheiten offenbaren.
Apropos Details: sucht man nach der Zahlenkombination „50.498113, 12.830281“, die als Titel von Track Nr. 10 dient, landet man im Erzgebirge zwischen Aue und Annaberg-Buchholz, im Niemandsland an der tschechischen Grenze.
Wäre ich Geocacher, würde ich jetzt losziehen ...
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