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CLEAVER

No More Must Crawl

Nach einigen einzelnen Songs legen die Franzosen CLEAVER ihr erstes Album vor. Darauf klingen sie überwiegend wie eine wohlige Erinnerung an die chaotischen Metalcore-Bands der frühen Zweitausender. Inklusive teils brüchigem Gesang und fragiler Melodiösität – wobei CLEAVER eher auf hart als zart setzen. Vollkommen chaotisch wird es selten; die Songs sind zwar überwiegend im Zwei-Minuten-Bereich, aber normal strukturiert, Riffs und Ideen werden oft konventionell wiederholt und nicht nach einmaligem Vorspielen zur Seite geschoben. Krasse Blastbeat- und Dissonanz-Ausbrüche sind selten und kurz. Trotz der Kürze fehlt dem Material oft die Würze, viele Riffs ähneln einander stark. Beim achten Song „Light on“ handelt es sich dann auch nur um ein Intro für die letzten zwei Songs, die angenehm aus der Reihe tanzen und von geradezu epischer Länge sind. Der Titeltrack etwa kommt deutlich getragener daher, dauert fast vier Minuten und erinnert tendenziell an reduziertere CULT OF LUNA – nur weniger intensiv und ohne großen Höhepunkt. Das abschließende Sechs-Minuten-Epos „Grief“ wiederum gibt sich rockig und sludgy. Unterm Strich liefert die Band ein recht rundes Debüt ab, das letztlich jedoch wenig mehr zu bieten hat, als die großen Vorbilder zu zitieren. Potenzial ist allerdings vorhanden.