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SERPENTS OATH

Nihil

Black-Metal-Elemente in seinen Sound einbauen kann jede:r, „blackened hardcore“ und so, man zitiert, popkulturell abgefedert und vielleicht sogar mit einem ironischen Unterton. SERPENTS OATH aus Belgien hingegen scheinen „real“ zu sein, heißen (hier) Daenum (gt/bs), Tes Re Oth (voc) und Draghul (dr) und ballern sieben von Andy Classen enorm druckvoll aufgenommene Songs (plus Interludes/Intros) raus, die von Tod, Teufel, Verdammnis und Blut handeln. Das Motto lautet etwas schwurbelig: „Pledged in blood, will and power. Commit totally from this very hour. To live by the force of fang and claw. Forever respecting the one true law.“ Ah ja. Gut aufgepasst im Reli-Unterricht bei Luzi Ferus. Nun, ich bin nicht „real“ in Sachen Black Metal, kann da ruhig spotten, ich werde schon sehen, was ich davon habe, wenn der Teufel meine Seele holt ... Ich hake das (incl. Bandfoto) einfach mal unter Folklore ab, so wie die Punkband mit vollem Nieten-Ornat und Dreißig-Zentimeter-Iros. Jenseits all dessen ist „Nihil“ eines der kickendsten Alben des Genres, das mir in letzter Zeit untergekommen ist. Brachial ballerndes Drumming ohne nerviges Nähmaschinengeklacker, beeindruckend aufgeschichtete Gitarrenspuren und Vocals zwischen wütendem Kreischen und gutturalem Growlen, dazu eine Produktion, die ballert wie die Dolby-gepimpten Explosionen im Hollywood-Action-Blockbuster deiner Wahl. Was freue ich mich darauf, irgendwann 2021 bei denen im Publikum zu stehen, vor mir in der ersten Reihe die Männer in schwarzem Leder mit dem Haarventilator. Groß!