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SERPENTS OATH

Ascension

Mit „Nihil“ betraten die Belgier 2020 die Black-Metal-Bühne und mich kickte das Album total, aber ich bin ja auch nicht „trve“ und irgendwelche Reinheitsgebotwächter hatten natürlich was zu meckern. Mit „Ascension“ haben SERPENTS OATH nun das wieder von Andy Classen produzierte Zweitwerk am Start, und aus dem Trio Daenum (gt), Tes Re Oth (voc) und Draghul (dr) wurde ein Fünfer, Mørkald (bs) und Baelus (gt) sind neu dabei. Na klar ist das alles hier die totale Inszenierung, schon die Songtitel lassen keine Standards aus, aber bei Deutschpunk ist das nicht anders: Blut = Bier, Satan = Bullen, Destroyer = Alles muss kaputt sein. Ob die Menschen hinter den Pseudonymen das ähnlich amüsiert betrachten, darf bezweifelt werden, Menschen in Schützenvereinen nehmen ihre Outfits und Traditionen ja auch verdammt ernst, und dann oute ich mich eben erneut als nicht trve, wenn ich genau so was schreibe. Genuss (um das Wort Spaß in diesem Kontext zu vermeiden) bereitet mir diese musikalische Raserei dennoch wieder, auch ohne Haare in einer Länge, die ventilatorgleiches Rotieren erlauben würde. Schlagzeug mit dem Geklacker-Gehacke einer überdrehten Nähmaschine, Vocals aus der Gollum-Hölle, zweistimmige Gitarrengesänge (ein Fortschritt) und dazwischen riffige Passagen. Ein betörender Vollgas-Rausch, der aber auf Albumlänge dann doch etwas variationsarm ist. Was aber auch wieder nur einer wie ich behaupten kann.