Wenn man weiß, wie es geht, kann es auch mal ganz schnell gehen. DAMOKLES haben sich vor drei Jahren in Oslo gefunden, für gut befunden und an die Arbeit gemacht. Mit einem finsteren Gitarren-Cover des DEPECHE MODE-Klassikers „Never let me down“ ließen sie zum ersten Mal aufhorchen. Danach folgten sechs blitzsaubere Singles samt Videos und jetzt folgt das Debütalbum. Klingt nach einem Masterplan. Liegt vielleicht auch daran, dass die Musiker von DAMOKLES keine Greenhorns mehr sind. Die fünf Veteranen waren schon viele Jahre mit Bands wie DUNDERBEIST, THIS SECT, KITE, ENDTIMERS, CONTRARIAN oder MELKEVEIEN im musikalischen Underground von Oslo unterwegs. Mit DAMOKLES bringen sie den Post-Hardcore der Neunziger mit dem Post-Punk der Achtziger zusammen. Finsternis, Wucht und Groove. Düstere Hooks, verpackt in zeitgemäßem Heavy-Sound. Produziert von Bassist Kristian Liljan. Die Texte kann ich leider nicht lesen. Graue Schrift auf schwarzem Untergrund. In einer Schriftgröße, die eher für Ameisen gemacht ist. Die Songs heißen „Bodies get bored“, „Breathtaker“ oder „Let’s be nothing“. Klingt nach konsequenter Fortführung der Musikfarbe in den Texten. Der Sound von DAMOKLES ist also nicht unbedingt fürs Wochenende am Baggersee geeignet, eher für den Frust nach einer Klausur, die man in den Sand gesetzt hat.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #163 August/September 2022 und Wolfram Hanke