Eine gekonnte Antwort auf INTERPOL und die Stimmlage von deren Sänger Paul Banks sind DEATH BELLS aus Australien. Die erste Single „New signs of life“ vom zweiten Album des Duos ist nah bei „The rover“, dem besten Song des INTERPOL-Albums „Marauder“ von 2018. DEATH BELLS positionieren sich wohltuend stilsicher zwischen einer zeitgemäßen Version von Post-Punk, Gloom Pop und Pop Noir. Hierzulande mag man stilistische Referenzen zu den späten BLEIB MODERN, DRANGSAL oder LEVIN GOES LIGHTLY bemühen und dass sie Labelmates von DRAB MAJESTY sind, macht viel Sinn. Allerdings müssen die DEATH BELLS ein wenig achtgeben, dass die Songs nicht zu smart, gekonnt und glatt wirken, sämtliche Ecken und Kanten verlorengehen und Pop zu viel Raum greift. Ein Song wie „Alison“ kommt fast ein wenig Jazz-inspiriert rüber und erweitert das Soundspektrum der Band. Spannend ist, dass ein frühes Album der legendären CLEANERS FROM VENUS von 1982, die man eng mit XTC in Verbindung bringen muss, die Sichtweise der Band auf Musik und ihr Songwriting geprägt hat, auch wenn dies bei den Songs nicht unmittelbar herauszuhören ist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Markus Kolodziej