NEW PORNOGRAPHERS

Whiteout Conditions

Diese vermeintliche kanadische „Indie-Supergroup“ (was außerhalb ihres Heimatlandes kaum jemand nachvollziehen kann) hat zwischen ihren Veröffentlichungen meist einen gesunden Sicherheitsabstand gelassen, und so liegen zwischen dem Vorgänger „Brill Bruisers“ und „Whiteout Conditions“ drei Jahre.

Musikalisch hat sich bei THE NEW PORNOGRAPHERS wenig geändert, die Band wird weiterhin bestimmt von dem sich abwechselnden Gesang von Bandleader Carl Newman und Alternative-Country-Diva Neko Case, was schon mal zum großen Teil den besonderen Charme der Kanadier ausmacht.

Und wie schon auf „Brill Bruisers“ hat sich der typische Powerpop-Sound der Pornographers von klassischem Indierock wegbewegt hin zu extrem treibendem Frühachtziger-Synthiepop, ähnlich wie auf Newmans letztem Soloalbum „Shut Down The Streets“ von 2012, der damit die Vorlage für den runderneuerten Sound seiner Hauptband lieferte.

Kunst sollte Gleichförmigkeit ja eigentlich auflösen und sich nie wiederholen, gegen einen kompakten Trademark-Sound ist allerdings auch nichts einzuwenden, der auf „Whiteout Conditions“ immer noch erstaunlich frisch, gutgelaunt und abwechslungsreich klingt.

Wären die Pornographers ABBA, wären sie mit dem neuen Album wohl in ihrer persönlichen „Voulez-Vous“-Disco-Phase angekommen, und das ist als Kompliment gemeint, zumal sie damit andere halbgare Retro-Synthiepop-Kapellen locker in den Sack stecken.