MERCURY PROGRAM

New Myths

Seit 1997 aktiv, spinnen THE MERCURY PROGRAM nach kurzer Selbstfindungsphase ihre instrumentale Rockversion nun mit „New Myths“ fort. Vielleicht halfen ihnen MOGWAI auf die Sprünge, die in demselben Jahr „Young Team“ veröffentlichten und damit das Genre Post-Rock mit elegantem Drive belebten.

Das vielleicht durchdachteste Stück auf „New Myths“, „Sun blizzard“, löst mit einer sanftmütig sich aufbäumenden Tremolo-Gitarre die unprätentiöse Dramatik auf. Durchgängig ist ihr Bemühen erkennbar, die sorgfältig konzeptionierten Songstrukturen nicht zu überladen, ihnen stattdessen Halt zu geben und sie mit einer für den Post-Rock häufig ungewöhnlichen Bodenständigkeit aufzuladen.

Daran mögen die entspannten Vibraphon-Töne Anteil tragen, die die übliche Gitarre-Schlagzeug-Bass-Dreifaltigkeit akzentuiert durchsetzen. Lob gebührt allerdings besonders der zurückgenommenen Gitarre, die „New Myths“ einen exzellenten Fluss verleiht.

Vor allem in „2.5 Midnight“ vernebelt sie mit fast zärtlicher Präzision die Atmosphäre. „New Myths“ ist zwar alles andere als neu, aber THE MERCURY PROGRAM verändern mit einem eigenständigen, anmutigen Impuls die Erwartungshaltung, die im Bereich Post-Rock automatisch mitgedacht wird.