SWAIN

Negative Space

Nach „The Long Dark Blue“ drehen SWAIN die Aggressionsschraube auf ihrem zweiten Album „Negative Space“ deutlich zurück. Es wird weniger gekeift und auch insgesamt fällt der Sound weniger brachial aus als auf dem Vorgänger.

Stattdessen taucht die zum Quartett angewachsene Band vollends in windschiefe Indie-Sphären ab und macht mit ihren widerspenstigen wie bittersüßen Harmoniewechseln sogar RADIOHEAD und den EELS gleichzeitig Konkurrenz.

Was „Negative Space“ zu einer außerordentlichen, und im besten Sinne erwachsenen Platte macht, ist das emanzipierte und durchdachte Songwriting. „But then what?“ mit seiner eingängigen, aber sich nie wiederholenden Gitarrenmelodie ist ein perfektes Beispiel.

Die Harmonien zerren den Hörer durch ein Wechselbad der Gefühle, während der Bass eigensinnig vor sich hin groovet, nur um im nächsten Moment gemeinsam mit dem Gesang zu gehen. Darüber schweben Noam Cohens persönliche Texte: „Bleeding like I oughta bleed / Feels like it oughta feel / Seeping through the floorboards, filling cups / I’m shaking out my teeth and let up / But then what?“ – „Negative Space“ ist ein forderndes, ernstes, aber zugleich entspanntes und künstlerisches Album.