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NEAR DARK

Kathryn Bigelows zweiter Film „Near Dark“ – nach dem enttäuschenden Biker-Streifen „The Loveless“ von 1982 – ist schon einige Male ungeschnitten auf DVD erschienen (auf VHS fehlten immer einige Sekunden), wobei die 2012 bei StudioCanal erschienene Edition die bis dahin beste Bild- und Tonqualität lieferte. Als Bonus gab es Trailer, eine kurze geschnittene Szene, einen Audiokommentar von Bigelow und ein längeres Making-of. Hinzu kamen bei der aktuellen DVD- und Blu-ray-Neuauflage als Amaray im Schuber von Filmjuwelen (vor zwei Jahren gab es das Ganze bereits als Mediabook) zwei weitere Audiokommentare, einer von Prof. Dr. Marcus Stiglegger, der auch bei einer kurzen Einführung zu sehen ist – und seine ziemlich überschwängliche Begeisterung für den Film auch noch mal im Booklet zum Ausdruck bringt –, ein Interview mit Bigelow und ein Audio-Interview mit Hauptdarsteller Lance Henriksen, der ähnlich wie seine „Near Dark“-Kollegen:innen Bill Paxton und Jenette Goldstein ein Jahr zuvor in „Aliens“ zu sehen war, dem Film von Bigelows späterem Kurzzeit-Ehemann James Cameron. Die Bildqualität ist ordentlich, auch wenn „Near Dark“ nicht zu den Referenz-Blu-rays gehört. Auf jeden Fall stellt Bigelows „Near Dark“ eine gerade in visueller Hinsicht (man erkennt gut den künstlerischen Background der Regisseurin) immer noch sehr beeindruckende und ungewöhnliche Mischung aus Vampir-Film, Roadmovie, Liebesgeschichte und Western dar – „gory and gorgeous“ gleichermaßen und untermalt von einem atmosphärischen Score von TANGERINE DREAM –, und ist deutlich ernstzunehmender als die zuvor entstandenen Vertreter des Blutsauger-Genres wie „Fright Night“ und „The Lost Boys“ oder später dann die alberne „Twilight“-Serie.