NAKED IN ENGLISH CLASS

Othering

Ein wenig muten Olifr M. Guz (AERONAUTEN) und Taranja Wu (RUBY AMP) bei ihrem Projekt NAKED IN ENGLISH CLASS mit ihrem stimmigen Wechselgesang wie Johnny Cash und June Carter an, wenn sie sich mit ihren Eigenkompositionen und intelligent gewählten Interpretationen anderer Songs durch die Untiefen von Sixties-Trash-Garage-Fuzz-Jazz-Beat hangeln.

Das ist eher etwas für die Tanzbar der Sechziger Jahre als den abgerockten Kellerclub, in dem die Schweizer Kollegen THE MONSTERS spielen, mit denen sie eine gewisse Geistesverwandtschaft teilen.

Auch Schnipsel von Electro-Blues kann man heraushören, bei „Chango“ sogar ein Flair von Tango, bis hin zu Einflüssen von Link Wray. Und wie immer haben die beiden ein gutes Gespür für die richtigen „Coverversionen“ bewiesen und mit „Country death song“ auf eigenwillige, aber großartige Art einen der besten Songs der VIOLENT FEMMES neu interpretiert.

Auch die wunderbar tragend mit Streichern instrumentierte und akustische Interpretation von „Never talking to you again“ von HÜSKER DÜ von deren Album „Zen Arcade“ (1984) sowie die THIS HEAT-Neuinterpretation von „A new kind of water“ haben ihren Charme.

Der Vergleich hinkt ein wenig, aber auf gewisse Weise lassen NAKED IN ENGLISH CLASS den Charme der frühen LES RITA MITSOUKO aufleben. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung.