NADA SURF

You Know Who You Are

Vor zwanzig Jahren erschien mit „High/Low“ das Debüt der New Yorker, die jetzt nach vierjähriger Pause ihr achtes Album „You Know Who You Are“ veröffentlicht haben. Mehr als ein „ganz nett“ habe ich mir bisher aber bei den meisten ihrer Platten nicht abringen können, die oft viel zu weichgespült klangen – das war meist mehr Pop als Alternative Rock.

Dementsprechend wurden NADA SURF-Songs gerne in TV-Serien und Werbespots verbraten, keine schlechte Einnahmequelle in Zeiten sinkender Plattenverkäufe. Klaus Lage zitiert man eigentlich ungern, selbst verfälscht, aber in diesem Fall heißt es wohl zu Recht: „Tausendmal gehört, tausendmal ist nix passiert.

Tausend und eine Nacht und es hat Zoom gemacht.“ Zoom hat es definitiv bei „You Know Who You Are“ gemacht, denn auch wenn die zehn Songs im ersten Moment wieder etwas schlaff und stromlinienförmig wirken, entwickelt das Album schnell eine erstaunliche Langzeitwirkung.

Es scheint so, als ob NADA SURF diesmal die melodischen Rest-Punk-Anteile der späten LEMONHEADS, die filigraneren Shoegaze-Momente von THE CHURCH und eine große Portion Powerpop à la THE POSIES (deren Ken Stringfellow Backing-Vocals beisteuerte) zu einer unwiderstehlichen Mischung angerührt hätten.

Vielleicht liegt diese neu gewonnene Griffigkeit auch daran, dass seit dem 2012er Album „The Stars Are Indifferent To Astronomy“ Doug Gillard als Gitarrist mit dabei ist, vorher Mitglied von GUIDED BY VOICES und der Homestead-Band DEATH OF SAMANTHA.