Polyvinyl Records aus der Nähe von Chicago ist kein Label, dessen Sache laute Musik ist, und so läge man völlig daneben, würde man von der Ähnlichkeit zwischen AM/FM und AC/DC auch nur den geringsten Rückschluss auf die Songs der Formation aus Philadelphia ziehen.
Die besteht allerdings vor allem aus Sänger und Gitarrist aus Brian Sokel, einst bei FRANKLIN, der sich jede Menge Freunde (unter anderem Leute von INK & DAGGER) ins Studio geholt hat, die ihn, den Multi-Instrumentalisten, an Bass und Drums sowie mit Percussion, Hammond-Orgel und verhaltenem Keyboard-Einsatz verstärken.
Das Ergebnis ist mal lautere, durchaus vehement elektrisch verstärkte Gitarrenmusik, etwa in "LeAnne, the seasons persist", meist aber folkig angehauchter Indie-"Rock" der eher zarten Sorte, ohne jedoch verzärtelt und lau zu sein.
PAVEMENT fallen mir dazu ein, wobei die doch um einiges versponnener waren, und bisweilen wirkt das immer wieder auftauchende Glockenspiel auch etwas hippiehaft. Ein Album, das nach den Seventies klingt, auch mal was von PINK FLOYD und BEACH BOYS (deren "Disney girl" wird gecovert) hat, aber ohne Punk und das Danach nicht möglich gewesen wäre.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #43 Juni/Juli/August 2001 und Joachim Hiller