MOVEMENT

Fools Like You

Marxismus und Modernismus, Lenin und Lambretta – die dänische Links-Mod-Band MOVEMENT vereint, was so wenig zusammenzupassen scheint. Gut, schon der zornige junge Paul Weller reckte gerne die Faust und verband irgendwie links angehauchte Lehrlingsyrik mit Mod-Powerpop, vermied dabei aber die Direktheit und Aggression, die die Kopenhagener auf ihrem dritten Album vermitteln.

Doch hier geht es nicht nur um Barrikaden und Molotow-Cocktails, auch schlichte Liebeslieder finden hier Platz und Gehör. Dazu passt dann auch das Band-Motto „We got love, we got hope, we got Marx!“, das in seiner plakativen verschmitzten Schlichtheit an frühe Billy Bragg-Werke erinnert, wie auch die Agitprop-artige Covergestaltung, man kombiniert ineinandergreifende Zahnräder, das Bandlogo im Stile der frühen THE WHO-Plakate und die modernistische Target-Ästhetik.

Musikalisch präsentiert sich die Band gereift, was nicht bedeutet, dass hier allzu viele Experimente gewagt werden. Der Bandsound steht, die Kompetenzen sind verteilt, die Maschine funktioniert, warum also die Formel ändern? Ein wenig mehr Vielseitigkeit und Spielfreude sowie ausgefallenere Arrangements hätten „Fools Like You“ allerdings gutgetan, zu oft klingt das Album gleichförmig.

Zudem ist der schroff gebellte Gesang von Lukas Sherfey nicht immer Balsam für die Ohren, dennoch ergibt das in der Summe mehr als die einzelnen Teile. Das Album, so kurz es auch ist, wirkt rund und in sich geschlossen, ist solides Material aus einem Guss.