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VERHEERER

Monolith

Das Wort „verheeren“ ist ein schönes, altes deutsches Wort, denn mit Tod und Vernichtung, da kennt der Deutsche sich aus: „mit einem Heer überziehen, zu mittelhochdeutsch her(e)n [...] = verwüsten, raufen, plündern“ – so lautet die Bedeutung laut Wiktionary.

Und so weiß man, was so ein Heer eben typischerweise macht, in Österreich heißt die Bundeswehr passenderweise Bundesheer, in Deutschland ist das Heer per Definition neben Marine und Luftwaffe eine der drei Teilstreitkräfte der Bundeswehr.

In Zeiten von Euphemismen und Werbesprech sollten die Marketingexperten des Militärs vielleicht mal darüber nachdenken, ob nicht ein schicker neuer Ausdruck besser passt ... VERHEERER wiederum sind eine seit 2008 aktive Band aus Kleve und Flensburg, 2015 erst kam ihre erste EP „Archar“, die parallel zum ersten Album „Maltrér“ 2017 auf Vendetta neu aufgelegt wurde.

Nun ist „Monolith“ erschienen, und das macht dem finsteren Obelisken-Coverartwork alle Ehre: finsterster Black Metal, das Äquivalent zu einer neuen Superfarbe, die so schwarz ist, dass sie kein Licht mehr reflektiert und das damit lackierte Objekt fast unsichtbar wird.

Wundervolle musikalische Raserei mit wuchtig wummernden Drums (kein Nähmaschinengeklacker), einer schön melodieführenden Gitarre, abwechslungsreichem Songwriting und gutem Gesang, der nicht nur wüst bellt.

Die Texte wiederum sind für meinen Geschmack etwas zu pompös und bedeutungsschwanger, ich habe es da gerne etwas konkreter. VERHEERER sind ein maximalst intensiver Fünfer mit einem gewissen Hardcore-Touch, „Monolith“ ist ein nahezu perfektes Album mit einer Spielzeit, die für Vinyl fast schon zu lang ist.