PALMER

Momentum

Da weckt jemand Ambitionen: neun Songs, satte 75 Minuten Spielzeit. Gegenüber dem Debüt vor drei Jahren bedeutet das eine quantitative Steigerung von rund 66 Prozent und das bei gleichgebliebener Songanzahl.

Ich weiß nicht, ob die Schweizer ähnliche Rechenspiele veranstaltet haben als sie sich zum Schreiben der auf „Momentum“ enthaltenen Songs zusammengesetzt haben. Jedenfalls könnte man das fast meinen, denn einiges wirkt arg konstruiert und bemüht.

Schade, „This One Goes To Eleven“ hat mir seinerzeit richtig gut gefallen. Die damals optimale Mischung aus Chaos und Eingängigkeit ist etwas aus dem Gleichgewicht geraten, mittlerweile hat man eher den Eindruck, als wolle man hier auf Teufel komm raus etwas beweisen.

Ein Hauch von Mackertum weht durch sämtliche Songs, und zu allem Überfluss scheinen die Jungs die Spätphase von PANTERA für sich entdeckt zu haben. Gut, es hätte auch die Hairspray-Frühphase sein können – neben der zweiten REAGAN YOUTH-Platte übrigens der größte musikalische Schock meines Lebens – aber musste das wirklich sein? Jungs, ich bin etwas enttäuscht.

Mittelprächtige Metal-Platten gibt es doch wirklich genug.