Was bitte ist ein „No-Input-Mischpult“? Eigentlich kompletter Blödsinn, denn wenn nix reingeht, kommt auch nix raus, vor allem, wenn die beiden Herren Klangkünstler mit Sampler und präparierter Gitarre arbeiten müssen die ja irgendwo reingehen ...
Wahrscheinlich, denn auch auf der Netzseite findet man keine näheren Informationen, ist damit eine Feedback/Effektwegschleife oder Ähnliches gemeint, das Mischpult sozusagen als Instrument.
Hoffe ich liege damit einigermaßen richtig? Aber auch egal, denn wichtig ist, was es auf dieser unlimitierten CD zu hören gibt. Die Erstauflage ist wie wohl alle Veröffentlichungen auf G.
Fiebigs eigenem Label Attenuation-Circuit ein handbemaltes Unikat, das nicht mehr erhältlich ist. Die zu hörende Aufnahme ist eine Live-Aufnahme von 2009 und enthält 9 Tracks, deren Klangeigenschaften nahezu identisch sind und sich nur in der improvisierten Zusammensetzung unterscheiden.
Je nach Zustand bekommt der eine oder der andere Klang mehr Entfaltungsmöglichkeiten. Die Klänge bewegen sich dabei zwischen reinen Tönen und manipulierten Versatzstücken, die behutsam aneinandergereiht werden.
Alles klingt sehr strukturiert, geordnet und präzise. Aufnahmetechnisch haben wir es hier mit einer fast klinisch reinen Dokumentation zu tun. Leider ist das auch das größte Manko dieser Veröffentlichung: Sie ist zu keiner Zeit irgendwie lebendig oder ansprechend, sie wirkt eher konstruiert und verkopft.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #97 August/September 2011 und Carsten Vollmer