Ja, der Sommer ist vorbei. Er war kurz und heftig. Und erfahrungsgemäß wird die Welt jetzt in eine gefühlt ewig dauernde Zeit des Herbstwinters gestürzt, in der es nasskalt, stürmisch und ungemütlich zugeht.
Deprimierend ist das. Folgende Klientel indes wird sich darüber freuen: Die Band THE BROTHER KITE. Und diejenigen, die das neue Album von THE BOTHER KITE zu Hause haben. „Model Rocket“ ist nämlich der Soundtrack zum Herbstwinter, der zwar aus Providence, Rhode Island kommt, aber auch hierzulande die Seelenpein zu lindern vermag – mit Indierock, der einem manchmal den Atem raubt, so melancholisch schön und mitreißend ist er.
Die Anleihen bei Genrekollegen wie JIMMY EAT WORLD (vor allem in deren poppiger „Clarity“-Phase) oder THE WEAKERTHANS sind deutlich zu hören. Und das sind nun beileibe keine schlechten Referenzen.
Zumal THE BROTHER KITE hier bereits ihr fünftes Album in zehn Jahren vorlegen: Den Fleiß, die Leidenschaft und die Harmonie unter den Musikern – Eigenschaften, die bei so einer Umtriebigkeit Voraussetzungen für das Gelingen von Platten sind – hört man dieser Band geradezu an.
„Father to son“, „Small sparks“ oder „Giving up time“ sind Hymnen für die kalte Jahreszeit, die man auch im nächsten Sommer noch guten Gewissens hören kann. Und im nächsten Herbstwinter auch.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Frank Weiffen