Es stimmt, viele US-Amerikaner aus der Punk- und Hardcore-Szene ticken anders, wenn es um die Armee geht. Da wird dann zwar die böse Regierung gehasst, aber gegen die armen Soldaten, die von miesen Politikern in den Krieg geschickt werden, sagt kaum einer was.
Nun, es gibt Ausnahmen, und Dave Dictor von M.D.C. hat in den letzten 25 Jahren nie ein Blatt vor den Mund genommen und tut es auch 2010 nicht. So hetzt er in „Patriot asshole“ gegen seine vaterlandsverliebten Mitbürger und gibt damit einen Scheiß auf die Trottel, die sich auch heute noch für sinnlose Kriege in Afghanistan und Irak anheuern lassen.
Sechs weitere neue Songs gibt es von den kalifornischen Veteranen des Politpunks auf diesem Split-Release mit den Londoner RESTARTS, und zu bemängeln habe ich nur, dass ich schon knackiger produzierte M.D.C.-Songs gehört habe und leider auch die für die Texte gewählte Schrift im Booklet eine Katastrophe ist, weil beinahe unleserlich.
Die RESTARTS nehmen textlich ebenfalls kein Blatt vor den Mund, gehen musikalisch einerseits brachial vor, bauen bei ihren acht Stücken aber auch mal in CITIZEN FISH-Manier einen Offbeat ein.
Eine rundum gelungene Split-Veröffentlichung, für die sowohl Dirty Faces wie das RESTARTS-eigene „No Label“ verantwortlich sind.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Joachim Hiller