Nach „Hometown Hi-Fi", welches mich 2005 in große Begeisterung hat ausbrechen lassen, haben die Finnen einen neuen Longplayer aufgenommen, der, was mich stark verwundert, wenig mit dem zu tun hat, was die Band bisher auf Platte veröffentlichte.
Hier mag der Einfluss von Arimatti Jutila, der vorher bei den FLAMING SIDEBURNS die Gitarre schwang, klaren Einfluss ausgeübt haben. „Mobile Babylon" ist deswegen um keinen Deut schlechter geworden, ganz im Gegenteil.
Die Platte durchzieht ein Flair von Sixties-Pop und Melodien, wie sie kaum schöner sein könnten. Dies ganz besonders bei „Shooting star" oder „Snowy downtown". Aber auch die vom Vorgänger bekannten, dreckig verzerrten Gitarren finden ihren Platz bei „Palomino" oder „Boom boom".
Die starken Anleihen an Wüstenrock, sind nun weniger staubtrocken, sondern durchzogen von finnischer Melancholie „Slow town rules" und „Black Betty". Allen elf Songs ist gemein, eine unglaubliche Ausdruckskraft zu haben, so durchgängig, wie es sonst nur selten bei Bands zu hören ist, die sich nicht den immer gleichen Songs verschrieben haben.
Abwechslung wird hier nicht experimentell verstanden, sondern kommt als Selbstverständlichkeit rüber. Schwer wird es die Band haben, wenn sie dereinst ein Best-Of-Album herausbringen sollte.
Da müsste das gesamte Album drauf, von den großartigen Stücken des Vorgängeralbums gar nicht erst anzufangen. (40:05)(10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Claus Wittwer
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