Es mag Zufall sein, aber seit geraumer Zeit fällt mir auf, dass viele Brachial-Bands die besten, das heißt experimentierfreudigsten und atmosphärisch dichtesten Nummern ans Ende des Albums setzen. Auch hier könnte ich mir den Schlusstrack „Inferno III/VI“ ohne weiteres in Endlosschleife anhören, denn dieser glänzt durch fesselndes Instrumentalspiel mit halsbrecherischer Stop-and-go-Rhythmik sowie durch geschmackvoll, weil dezent eingesetzte Keyboards und abgefahrene Feedbacks.
Damit sollen die übrigen zehn Stücke keineswegs abgewertet werden, allerdings folgen sie dem erprobten WFAHM-Schnittmuster: Tief dröhnende bis schrill heulende Gitarrenstürme legen sich über wahre Schlagzeuggewitter, während luftig-lockere Jazzpartien für gelegentliche Aufheiterungen sorgen.
Gleichwohl ist die Wetterlage nur noch abschnittsweise so herrlich chaotisch wie auf den früheren Scheiben – dies aber eine ganz persönliche Impression; eingefleischte Fans dürften den neuesten Wurf nicht minder lieben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Marcus Erbe
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #74 Oktober/November 2007 und Thomas Eberhardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Marcus Erbe