Foto

MISS CHAIN & THE BROKEN HEELS

Storms

Habe ich eine Platte vor mir, checke ich immer zuerst, ob wir im Ox schon mal über die Band geschrieben haben. MISS CHAIN & THE BROKEN HEELS? Klang vertraut, aber: zuletzt 2013 eine Rezension zum „The Dawn“-Album auf Bachelor. Habe ich was verpasst? Es gab wohl ein paar wenige Kleinformate über die Jahre, aber tatsächlich ist „Storms“ nach über zehn Jahren der erste Longplayer der Band um Sängerin und Gitarristin Astrid Dante, und das Line-up blieb fast gleich: Wild Honey-Labelboss Franz Barcella ist noch dabei, sein Bruder Bruno zwar nicht mehr Teil der Band, sondern der Soundengineer im T.U.P. Studio in Brescia, und Silva Cantele ist auch weiterhin an Bord, nur Johnny, der vierte im Bunde, ist neu. MISS CHAIN & THE BROKEN HEELS sind wahre Held:innen des Wohlklangs. Zwar verwurzelt in der Garage-Rock’n’Roll-Szene, sind sie weit weniger ungestüm, fuzzy und dreckig als etwa THE DARTS. Sie haben wundervoll smoothe Songs, eine Sängerin mit Nancy Sinatra-Touch und liefern wundervoll schwelgerische Sixties-Pop-Songs mit Powerpop-Appeal ab, die das Kunststück schaffen, perfekt die Balance zu wahren zwischen lieblicher Eingängkeit und knarziger Kantigkeit. Manchem Fan raunchier Rüpeligkeit mag das zu lieblich sein, mir gefällt’s. FFO of Holly Golightly und THE COURETTES.