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MISERY SIGNALS

Ultraviolet

Ihr zweites Comeback hat sich für MISERY SIGNALS weniger harmonisch gestaltet, als es für die wenig skandalgeplagte Szene üblich war: Reunion-Tour im Original-Line-up, ein geschasster und enttäuschter Ex-Sänger mit würdelosem Abgang, der zuvor einen großen Teil der Bandkarriere geprägt hatte – das könnte auch aus der Biografie einer Glamrock-Band aus den Achtzigern stammen. Das Wesentliche jedoch, die Musik, ist so großartig wie eh und je. Mit Shouter Jesse Zaraska, der nach dem Debütalbum ausgestiegen war, klingt „Ultraviolet“ fast wie ein Best-Of. Die Band war lange nicht mehr so nah an „Of Malice And The Magnum Heart“ wie im Jahr 2020, gleichzeitig bleiben viele Neuerungen erhalten. Schon der Opener glänzt mit einem melodischen Gesangspart am Ende, das folgende „Sunlifter“ fängt die gleiche melancholische, aber hoffnungsvolle Stimmung ein wie das Debüt. Über die Rückkehr Zaraskas freut man sich als Fan der Stimme der Frühphase hier ohnehin des Öfteren. Im Verlauf überrascht die Band immer wieder mit kleinen Experimenten, die jedes Mal zum typischen Sound der Band zurückführen und mehr Intensivierung als Auflockerung darstellen. Insgesamt ist MISERY SIGNALS ein Album gelungen, das als spätes Karriere-Highlight durchgeht und hoffen lässt, dass es damit noch lange nicht vorbei ist.