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LIES

Mind Pollution

Hier haben wir es mal mit einem extrem kurzen Vergnügen zu tun: Ohnehin schon weniger als eine Viertelstunde bei neun Tracks, von der immerhin auch noch eine ganze Minute für das Instrumental „Setsunai“ draufgeht. In den verbleibenden 13 Minuten lassen LIES allerdings absolut nichts anbrennen, auch wenn die ultrakurzen Songs für den Stil befremdlich wirken. Auf Basis der Songlängen hätte ich eher mit Hochgeschwindigkeitsgeknüppel gerechnet – tatsächlich gibt es aber bollerigen Hardcore mit Metal-Riffing, der mich nicht unwesentlich an frühe BORN FROM PAIN erinnert. Ebenfalls gemeinsam haben beide Bands, dass die Texte wesentlich weniger stumpf rüberkommen, als man bei der musikalischen Ausrichtung erwarten würde. Die Kürze der Songs wirkt nur leider weniger wie eine kuriose Besonderheit der Band und mehr so, als würde man einem dieser unsäglichen Snippet-Sampler aus grauer Vorzeit lauschen. Als hätte der Produzent vergessen, noch ein paar Strophen in Cubase hin- und herzuschieben. Auch nach sieben Durchgängen hinterlässt das einfach einen merkwürdigen Eindruck. Andererseits: Sieben Durchgänge sprechen auch für sich. LIES dürfen sich beim nächsten Mal gern etwas mehr Zeit lassen, als erste Visitenkarte ist „Mind Pollution“ aber sehr ordentlich.