Derzeit kann man sich vor den von Tue Madsen produzierten Bands ja kaum retten. Dass der Mann sein Handwerk versteht, steht außer Frage, nur die Bands, die er produziert, sind nicht immer das, was ich mir wünschen würde.
MEVADIO sind auch so ein Fall einer Band, die zwar handwerklich wirklich solide dabei ist, ihre Interpretation von Metal sagt mir aber überhaupt nicht zu. Zu konstruiert und somit etwas aufgesetzt wirken die Kompositionen auf mich, womit die Dänen für mich in die gleiche Kategorie wie zum Beispiel RAUNCHY fallen, die einen ähnlich distanziert klingenden Metal spielen.
Ein weiteres, unangenehmes Beispiel ist auch das sehr blechern klingende Schlagzeug in "The propaganda", das mich unangenehm an "St. Anger" von METALLICA erinnert. Zwar haben sich MEVADIO schon mit SEPULTURA die Bühne geteilt, von deren Wucht und Intensität haben sie jedoch nicht viel mitgenommen.
Fies wird es auch immer dann, wenn Sänger Kruger hohe Töne anstimmt, so zum Beispiel in "Ultimate human virtues". Da laufen mir dann echt kalte Schauer über den Rücken. Das ist echt nicht mein Fall, ich bin mir aber sicher, dass das Album in der einschlägigen Metalpresse durchaus seine Anhänger finden wird, schließlich haben die soundverwandten RAUNCHY die auch gefunden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Tobias Ernst