1993 hat Sänger und Gitarrist Dan Schafer die METHADONES schon gegründet, trotzdem erscheint erst jetzt mit "Not Economically Viable" ihr drittes Album. Da der Mann im letzten Jahrzehnt aber hauptberuflich mit SCREECHING WEASEL und den RIVERDALES beschäftigt war, ist nachzuvollziehen, warum für die eigene Band wenig Zeit blieb.
Da aber anscheinend keiner so genau weiß, was Ben Weasels Bands momentan treiben und ob es die überhaupt noch gibt, kann er seine Energie jetzt komplett in die METHADONES stecken. Und dass das sicherlich nicht die schlechteste Lösung ist, zeigt "Not Economically Viable" deutlich.
Natürlich produziert von Mass Giorgini und im Gegensatz zum Vorgänger "Career Objective", der in Europa ja via Stardumb kam, dieses Mal weltweit von den ebenfalls in Chicago ansässigen Thick Records veröffentlicht ist "Not Economically Viable" wieder eine wunderschöne, erwachsene Pop-Punk-Platte, die durch musikalisches Können und gutes Songwriting überzeugt.
Eine klassische Zweieinhalb-Minuten-Pop-Punk-Band waren die METHADONES ja noch nie, aber mit "Not Economically Viable" ragen sie noch ein wenig mehr aus der engen Schublade mit der Aufschrift Pop-Punk heraus, schreiben noch seriösere - wenn man es denn so nennen darf - und vom Tempo her eher gemäßigte Songs ohne jegliche Klischees, vergessen aber nicht, dass eingängige Melodien und ein mitreißender Chorus das wichtigste an einem guten Pop-Song sind.
Mich erinnert "Not Economically Viable" sogar ein wenig an "Cool To Be You" von den DESCENDENTS, ebenfalls eine Platte von erwachsenen Männern, die abgeklärt genug sind, um auf billige Effekthascherei zu verzichten und einfach ihr Ding durchziehen.
Da könnten sich GREEN DAY mit ihrer erschreckend schwachen neuen Platte mal was abgucken. (40:43) (08/10)
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